Nein, es geht heute nicht um´s Wandern oder Ihren Weg zur Arbeit.

Es geht um unser Gehirn, um Bildschirmarbeit und wie wir uns etwas Gutes tun können.

Monotones Arbeiten, insbesondere am PC-Bildschirm und die möglichen negativen Folgen haben wir in diesem unserem Blog schon oft thematisiert.

Pausen empfehlen sich, der Blick sollte vom Bildschirm abgewendet werden, das Hilft Ihren Augen und Ihrem Nacken und entsprechende Bewegung in den Pausen aber auch schon während der Arbeit hilft dem ganzen Körper.

Heute geht es um diese kurzen Pausen, und wie wir diese inhaltlich nutzen.

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Unser Tipp:

Lernen Sie jonglieren! Genau, dieses Kunststück mit den drei Bällen.

Wir können Ihnen an dieser Stelle nicht das Jonglieren beibringen, dafür finden Sie im Internet genügend Übungsfilme und Anleitungen, wir können Ihnen aber die Hintergründe liefern, warum es gut für Sie, für Ihre Produktivität und Ihre Gesundheit ist.

Jonglieren-lernen ist eine tolle sensomotorische Gegenwelt zur Bildschirmarbeit!

Denn Jonglieren-lernen führt zur funktionellen und strukturellen Anpassungen in Ihrem Gehirn: Die Mikrostruktur in der weißen Substanz Ihres Gehirns nimmt in bestimmten Regionen zu. Diese Regionen sind involviert in das was wir sehen und wie wir uns bewegen.

Außerdem bekommt auch die graue Substanz etwas ab, insbesondere jene Bereiche, die mit visueller Verarbeitung und Bewegung etwas zu tun haben: Die Wahrnehmung und räumliche Bewegungsvorwegnahme (Antizipation) sich bewegender Objekte (Bälle beim Jonglieren) führt zu einem größeren Stimulus für eine strukturelle Zunahme in den visuellen als in den motorischen Arealen. Also werden die Areale angesprochen und stimuliert, die bei dem monotonen Starren auf den Bildschirm eher vernachlässigt werden.

Jonglieren-lernen ist eine komplexe Aufgabe, die nicht nur die Motorik, sondern auch das komplexe visuelle System stimuliert: Ein visuo-motorisches-Training!

Entscheidend ist nicht einmal das Jonglieren können, sondern der Prozess des Lernens, also der Weg zu Ziel! Wenn Sie nie beim Jonglieren-beherrschen ankommen, sondern immer in der Lernphase bleiben, kein Problem: Die Trainingseffekte sind da.

Und noch etwas: Bitte im Stehen jonglieren! Genauso wie Sie von Zeit zu Zeit auch im Stehen arbeiten sollten…

Fazit: Der Weg ist das Ziel! Jonglieren-lernen zeigt zahlreiche positive Effekte in den Anpassungen bestimmter, insbesondere visueller Gehirnareale. Eine ideale sensomotorische Gegenwelt zur Bildschirmarbeit.

 

Bleiben Sie in Bewegung!

Ihr officeplus-Team

 

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Quellen

Draganski, P. (2004) Neuroplasticity: Changes in grey matter induced by training. In: Nature 427, 311-312.

Driemeyer, J. et al. (2008) Changes in Gray Matter Induced by Learning-Revisited. In: PlosOne 3, 2669.

Scholz, J. et al. (2009) Training induces changes in white-matter architecture. In: Nat. Neurosci. 12, 1370-1371.