Ja, das Homeoffice scheint plötzlich nicht mehr verzichtbar zu sein. Im Rahmen der erzwungenermaßen veränderten Arbeitsbedingungen arbeiten viele Menschen Teil- oder Vollzeit von zu Hause aus.

Eine aktuelle Studie der DAK (DAK-Gesundheitsreport – Sonderanalyse) im Design einer Vorher-Nachher-Messung zu Digitalisierung und Homeoffice mit tausenden von erwerbstätigen Teilnehmern zeigt auf, dass die meisten Arbeitnehmer das Homeoffice als Entlastung empfinden. So bewertet jeder Zweite die Arbeit mit Laptop und Videokonferenz am heimischen Tisch als positiv. Die Arbeitnehmer, die durch die Corona-Krise erstmalig am heimischen Schreibtisch tätig sind, zeigen eine hohe Arbeitszufriedenheit und eine positive Work-Life-Balance. So möchten dreiviertel von Ihnen auch zukünftig, zumindest teilweise, von zu Hause aus arbeiten. Der Personenkreis, der die Digitalisierung als Entlastung empfindet, stieg zuletzt um beachtliche 39%, das tägliche Stressempfinden sinkt um 29%.

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DAK-Vorstandschef Andreas Storm weist gegenüber der Onlineplattform dw.com darauf hin, dass man diese positiven Erkenntnisse für die Zukunft nutzen müsse, ohne die negativen Aspekte des Homeoffice zu übergehen. So vermisst z.B. jeder zweite im Homeoffice die klare Trennung zwischen dem Berufs- und dem Privatleben, dreiviertel der befragten fehlt der direkte Kontakt zu den Kollegen.

Corona hat zweifelsohne einen Digitalisierungsschub ausgelöst, den Steve Jobs bereits in einem Interview aus dem Jahre 1990 skizzierte. Damals, vor 30 Jahren, waren zwar nur 0,5% der Weltbevölkerung online, aber Jobs konnte bereits recht präzise die zukünftige Verquickung der Arbeitswelt mit der Digitalisierung aufzeigen. Jobs schwebte seinerzeit vor, Menschen durch Digitalisierung an unterschiedlichen geographischen Orten zu vernetzen, um an gemeinsamen, temporären Projekten zu arbeiten. Unternehmen solle es dadurch ermöglicht werden, ihre internen Strukturen rasch an Veränderungen wie zeitlich begrenzte Projekte anzupassen. In der gegenwärtigen Situation hat sich gezeigt, dass die Digitalisierung dies ermöglicht.

Immer mehr Unternehmen wollen das Homeoffice als festen Bestandteil Ihrer Unternehmenskultur etablieren, so wie dies z.B. jüngst Siemens verkündet hat.

Bei all dieser Homeofficeoffensive darf nicht vergessen werden, dass im Homeoffice die Gefahr eines weiteren Bewegungsmangels und einer unzureichenden ergonomischen Ausstattung droht. Haben die Mitarbeiter im betrieblichen Büro noch die Möglichkeit, durch den Besuch von Kollegen, den Gang zu Konferenzen oder dem Stehen bei kurzen Besprechungen Bewegung automatisch in ihren Berufsalltag zu streuen, so droht am heimischen Arbeitsplatz mit mangelnder Bewegungsverführung der motorische Stillstand. Darum und gerade hier ist es wichtig, eine bewegungsverführende Arbeitsumgebung zu schaffen, um keine orthopädischen oder Stoffwechselprobleme zu bekommen. So hat jeder Segen auch seinen Fluch.

Ein Phänomen des erzwungenen Homeofficetrend ist der Run auf Elektromärkte, in denen sich die neuen Heimarbeiter mit allerlei elektronischen Firlefanz eindecken. Dabei dürfen jedoch nicht die ergonomischen Aspekte der Büroausstattung vergessen werden, denn diese sollten im Idealfall eine dauerhaft aufrechtere Haltung und mehr Bewegung ermöglichen, ohne von der Arbeit abzulenken und die Produktivität hoch zu halten oder gar zu steigern.

Fazit: Der Homeofficetrend wird zur neuen Normalität. Dies bringt Erleichterungen aber auch mögliche Risiken mit sich, welche durch intelligente digitale und analoge Lösungen beherrschbar sein sollten.

 

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